15
Jun
2011

8. Referenzwerke - Protokoll einer Recherche

Meine Recherche führte mich in die Lesesäle der Fachbereichsbibliothek Geschichtswissenschaften und der UB Wien. Ich erwartete mir von vornherein nicht allzuviel, da mein Thema sich aufs Mittelalter beschränkt und außerdem ziemlich am Rande der europäischen Welt steht.

Zunächst ging ich die Fachbereichsbibliothek Geschichte. Im Brockhaus fand sich leider nur sehr wenig; mehr als ein kurzer Eintrag zu den Nasriden, in dem die Regierungsdaten, der Dynastiebegründer und der letzte Nasridenherrscher genannt wurde, war es nicht.

Dann schlug ich im Lexikon des Mittelalters nach, was schon etwas ergiebiger war. Zwar war der Eintrag ähnlich kurz wie im Brockhaus, doch fanden sich zumindest Literaturhinweise.

Gleich neben dem Lexikon des Mittelalters stand die Encyclopedia of the Modern World, Europe 1450 to 1789, also warf ich einen Blick hinein. Das Werk ist allerdings relativ kompakt, nur sechs Bände, daher fanden die Nasriden keinen Platz.

Wirklich umfangreich und brauchbar war der Eintrag in der Encyclopedia of Islam, New Edition. Hier wird auf neun Seiten profund über die Herrschaft der Nasriden, über Kultur, Kunst und Religion informiert. Beigelegt findet sich ein Stammbaum der Dynastie und Kartenmaterial.

Soviel zur FB Geschichtswissenschaft. Im Lesesaal der UB Wien brauchte ich einige Zeit, um mich zurecht zu finden. Nach einigem Suchen entdeckte ich aber doch die Ecke, wo sich der historische Handapparat befindet. Die Suche verlief hier aber erfolglos. In der Enzyklopädie der Neuzeit wurden die Nasriden naturgemäß nicht erwähnt.

Eine insgesamt eher magere Ausbeute; aber keineswegs eine erfolglose Suche. Es hat sich gezeigt, dass die Nasriden, obwohl sie in Spanien regiert haben, in Verbindung mit dem arabisch-islamischen Kulturkreis gedacht werden. Die Geschichte der Nasriden scheint für die Orientalistik von größerer Bedeutung zu sein als für die Geschichtswissenschaft. Es mag aber auch daran liegen, dass z.B. das Lexikon des Mittelalters aus den Jahren 1990/1991 verfasst wurde. In den letzten Jahren hat es durchaus ein Umdenken gegeben, so glaube ich, dass das Konzept der Méditerranée als gemeinsamer Wirtschaftsraum mittlerweile in der Mittelalterforschung durchaus gängig ist. Dass somit die Nasriden auch Teil der europäischen Geschichte sind, liegt auf der Hand.
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